Letzten Mittwoch ist mein Freund für eine Woche zu Besuch gekommen. Da ich nicht eine ganze Woche nur in Angers verbringen wollte (irgendwann hat man eben doch alles gesehen), haben wir am Wochenende zwei Tage in Vannes am Golf von Morbihan in der Bretagne verbracht. Ich hatte mir Vannes ausgesucht, da es eine sehr, sehr schöne Stadt ist, nicht zu klein, nicht zu groß, und eben an der Küste liegt. Vannes liegt jetzt, denke ich, auf Platz 1 meines "Schöne-Städte-die-ich-bisher-in-Frankreich-gesehen-habe-Rankings". In noch keiner Stadt habe ich so viele kleine alte Fachwerkhäuser und kleine Cafés gesehen. Vielleicht habe ich aber auch nur einfach mehr darauf geachtet, weil ich ja, anders als in Angers, tatsächlich als Touristin unterwegs war. Am Hafen kann man wunderbar laufen und Boote begucken, vor allem, wenn man das Glück hat, dass die Sonne scheint. Wir haben tatsächlich einen kleinen Mondfisch! im Hafenbecken gesehen, der hatte sich wohl verschwommen. Der Weg bis zum Meer stellte sich dann doch als länger heraus, als ich angenommen hatte. Am ersten Tag sind wir gelaufen, und gelaufen, und gelaufen, aber dann kam der Hunger und wir sind umgekehrt. Am zweiten Tag sind wir mit dem Auto in den Parc du Golfe gefahren, da war zwar schon eine Menge Wasser, aber der weite Meeresblick bis zum Horizont blieb aus. Etwas weiter war man dann schon näher dran, und wir haben sogar ein bisschen Strand gesehen. Auch wenn wir nicht am weiten Meer waren, war es trotzdem super schön, mal wieder am Wasser zu sein und Möwen fliegen zu sehen. Wir hatten uns vorgenommen, in Vannes ein paar Mal essen zu gehen, das war für uns dann aber auch schwieriger als gedacht. Mein Freund wurde der französischen Denierzeiten belehrt, die da sind: Mittags ca von 12 bis max. 14 Uhr und abends ab 20 Uhr oder später. Das heißt: Nachmittags haben so gut wie alle Restaurants geschlossen. Wer dann akuten Hunger verspürt, muss eben zu Carrefour. Das haben wir dann auch getan und so gab es ein Festmahl aus Couscoussalat, Anchovis, Oliven, Baguette und Macarons. Abends hatten wir dann aber doch noch unser 2-Gänge-Menü. Menüs sind hier übrigens grundsätzlich günstiger als Essen à la carte. Meist hat man die Wahl zwischen dem traditionellen 3-Gänge-Menü oder Vorspeise+Menü oder Menü+Nachspeise. Am zweiten Tag haben wir dann nachmittags tatsächlich ein ganz süßes Café gefunden, was offen hatte, und ich habe mein erstes richtig französisches Crêpe gegessen (zuvor gab's nur mit Nutella). Abends hatte ich dann nach anderthalb Monaten endlich mal wieder eine Pizza und dazu noch eine richtig gute! Übrigens habe ich mit meinem Freund zusammen auch in Angers neue Orte entdeckt. Ich glaube, ich war jetzt in fast jeder Kirche/Kathedrale in der weiteren Innenstadt und außerdem im Jardin des Plantes. Am Sonntag waren wir auf der Île Saint-Aubin. Ich hatte keine Ahnung, worum es sich bei dieser mysteriösen Insel in Angers handelt, aber wir sind einfach mal hingefahren. Die Île Saint-Aubin ist tatsächlich eine Insel, denn sie ist komplett von Wasser umschlossen, Deswegen muss man um dorthin zu kommen auch auf eine Art "Fähre" oder eher eine ziehbare Brücke warten, die einen vom einen Ufer zum anderen bringt. Dort angekommen, sieht man recht schnell, warum die Insel von Wasser umgeben ist: Überall freilaufende Kühe! Und jede Menge grün, grün, grün - perfekt für einen Sonntagsspaziergang!
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AutorinBonjour! Ich bin Elena, Studentin aus Dortmund. Hier berichte ich über mein Auslandssemester im schönen Angers und teile mit euch meine Erlebnisse in fancy France. Archive
Juli 2017
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